16.05.2024
Kreuzblume auf Magdeburger Dom zurückgekehrt

Magdeburg, Halle (epd). Nach einer umfangreichen Sanierung ist in den vergangenen Tagen die doppelte Kreuzblume auf das Dach des Magdeburger Domes zurückgekehrt.

Damit hat die Kathedrale auf dem Giebel des Nordquerhauses in rund 47 Metern Höhe eines seiner Zierelemente zurückerhalten. Wie die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin des Doms am Mittwoch in Halle mitteilte, wurden bei dem rund zwei Tonnen schweren Element mehrere Teile gereinigt und restauriert. Andere seien aufgrund von Beschädigungen neu angefertigt worden.

Demnach wurden der obere Teil und der Fuß der Kreuzblume erneuert, da sie für eine Restaurierung zu stark beschädigt gewesen seien. Der große, mittlere Teil habe erhalten werden können. Insgesamt sei eine statische Stabilisierung der Bekrönung erfolgt. Die Kreuzblume wurde den Angaben zufolge zuletzt 1915 instandgesetzt.

Laut Kulturstiftung ist die Restaurierung der rund drei Meter hohen Kreuzblume Teil einer größeren Sanierungsmaßnahme an dem gotischen Gotteshaus. Seit 2020 saniert die Kulturstiftung nach eigenen Angaben die Außenhülle des Ostchores und des Nordquerhauses in mehreren Bauabschnitten. So seien auch die beiden sogenannten Riesen, also die Ziertürme, die links und rechts des Giebels am Querhaus sitzen, im oberen Bereich überarbeitet worden.

Dabei sei in den Nordwest-Riesen eine Schatulle mit Dokumenten eingebracht worden, unter anderem mit einem Satz Euro-Münzen und Dokumenten zum Sanierungsprojekt. „Der Inhalt der Schatulle ist unser Gruß aus der Vergangenheit an die nachfolgenden Generationen“, sagte Architekt Carsten Sußmann.

Die derzeitigen Sanierungsmaßnahmen sind laut Baudirektor Ralf Lindemann Teil eines umfassenden Erneuerungsplanes, der die Außenhülle des gesamten Ostteils des Magdeburger Domes inklusive Nordquerhaus betreffe. Massive statische Schäden sowie Rissbilder am Gewölbe des Hochchores machten die jetzigen Sanierungsarbeiten dringend erforderlich, sagte Lindemann. Es habe bereits Notsicherungen und Sperrungen wegen vereinzelter Steinabstürze gegeben.

So sind nach Angaben der Kulturstiftung vor allem im Nordquerhaus frei stehende Bauteile und die Bauzier aus Sandstein stark der Verwitterung ausgesetzt. Auch das Heizen mit Braunkohle bis in die 1990er-Jahre und Verunreinigungen durch Vögel hätten Spuren hinterlassen. Insbesondere unkontrolliert herablaufendes Wasser zerstöre massiv die Fassade. Deshalb habe die Wasserabführung eine hohe Priorität bei der Sanierung, hieß es.

Die Arbeiten am Nordquerhaus sollen den Angaben zufolge im kommenden Jahr beendet werden. Im Anschluss seien Sanierungen unter anderem am Bischofsgang geplant, die nochmals rund drei bis vier Jahre dauern würden. Für die vergangene und aktuelle Bauphase rechnet die Kulturstiftung aktuell mit Kosten von rund 6,4 Millionen Euro.

Der Dom St. Mauritius und St. Katharina ist der erste gotische Dom im deutschsprachigen Raum und entstand zwischen 1209 und 1520. Er ist die Bischofskirche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und wird durch die evangelische Domgemeinde genutzt. Seit 1996 ist der Dom im Eigentum der heutigen Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.

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