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16.05.2024
„Herr, höre meine Stimme!“ (Psalm 130,2)

„Wo sollen wir hin? Wir haben keinen sicheren Ort mehr.“, so fragen verzweifelte Menschen. Sie fragen es in Rafah, sie fragen es in Charkiw. Und überall, wo Krieg herrscht.

Die sogenannte Zivilbevölkerung. Das Wort klingt irgendwie so nach grauer Masse. Aber Zivilbevölkerung, das sind die, die oft am schlimmsten leiden, die zwischen die Fronten und unter die Räder geraten. Die dem Kriegsgeschehen hilflos ausgeliefert sind.

Wo sollen wir hin?

Jeder einzelne Mensch hat ein Leben, hat eine Geschichte. Wenn ich die Bilder im Fernsehen sehe, sehe ich vor allem Gesichter. Ich sehe die alte Frau in einer blauen Strickjacke in einem Dorf bei Charkiw, die ein kleines Bündel mit ihren Habseligkeiten festhält. Angst und Nicht-Verstehen in ihren Augen. Ich sehe einen Vater in Rafah, der auf seine drei Kinder weist, die auf dem staubigen Boden sitzen. „Wir haben doch schon alles verloren,“ sagt er müde.

Wo sollen wir hin?

„Herr, höre meine Stimme! Lass deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens!“ So betet ein verzweifelter Mensch in der Bibel, im Buch der Psalmen.

Auch ich bete: „Gott, höre auf die Stimmen der Verzweifelten und sende Hilfe!“ Und die, die verantwortlich sind, nehme ich auch ins Gebet! Bete für sie dringend um Einsicht und Menschlichkeit.

Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche


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